Der Verband
24.10.2025
Engel gegen Stebe in Hamburg – Duell der Generationen wird zum Thriller!

Hamburg, 23. Oktober 2025.
Der Center Court platzte aus allen Nähten, die Stimmung war gut, das Tennis hochklassig: Das Match des Tages beim Hamburg Ladies & Gents Cup am Donnerstag hatte sich seinen Namen redlich verdient. Justin Engel und Cedrik-Marcel Stebe schenkten sich nichts, am Ende jubelte der Shootingstar. Bei den Damen gewann Mona Barthel ein weiteres Duell der Generationen, auch Tessa Brockmann steht im Viertelfinale.
72 Minuten – so lange dauerte der erste Satz des Tages auf dem Center Court. Die Norddeutsche Tessa Brockmann (WTA 315) zog gegen die Griechin Valentini Grammatikopoulou (WTA 400) den Kürzeren (3:7). Zuvor hatte sie beim Stand von 6:5 drei Satzbälle ausgelassen. „Das ist natürlich immer ärgerlich. Man versucht, das so schnell wie möglich zu vergessen“, sagte Brockmann. „Ich habe es ja noch geschafft“, schob sie mit einem Schmunzeln nach. Für die Durchgänge zwei und drei (6:2 6:0) hatte sie nur noch 58 Minuten benötigt. „Nach dem gewonnenen zweiten Satz habe ich losgelassen und einfach viel besser gespielt“, bilanzierte die 19-Jährige.
Tom Gentzsch nach Aufgabe weiter, Barthel legt los wie die Feuerwehr
Tom Gentzsch (ATP 284) war der erste deutsche Herr des Tages, der ins Viertelfinale einzog. Das Ende war aber eines, das sich niemand gewünscht hatte. Ein sichtlich gesundheitlich angeschlagener Chris Rodesch (WTA 191) aus Luxemburg musste beim Stand von 7:5 1:3 aus seiner Sicht aufgeben. „Es war ein gutes Match und tut mir leid. Es ist nicht schön, so zu gewinnen, gehört aber auch irgendwie dazu“, fasste Gentzsch zusammen.
Zwei deutsche Duelle sollten den Tag auf dem Center Court abrunden. Zunächst forderte Valentina Steiner (WTA 639) Vorjahressiegerin Mona Barthel (WTA 206). Die zeigte sich im Vergleich zu ihrem Auftaktmatch stark verbessert und gewann den ersten Satz mit 6:1. Ein möglicher Grund für die ansteigende Form: Matchpraxis. „Ich hatte nicht so viel gespielt in letzter Zeit, musste erst mal ins Turnier reinkommen. Je mehr man spielt, desto besser fühlt man sich dann auch“, erzählte die 35-Jährige.
Eine Verletzung bringt die Titelverteidigerin kurz ins Wanken
„Ich habe mich viel besser gefühlt als im letzten Match, habe gut aufgeschlagen, gut returniert und meine Gegnerin nicht richtig ins Spiel kommen lassen“, analysierte die Titelverteidigerin. Diemusste sich zu Beginn des zweiten Durchgangs allerdings aufgrund einer Bauchverletzung behandeln lassen. „Ich muss mal gucken, was es ist“, gab Barthel zu Protokoll. Bis zum 3:3 war der zweite Durchgang ein ausgeglichener, dann wurde die erfahrene Rechtshänderin wieder mehr für ihr Risiko belohnt – 6:1 6:3. „Ich bin froh, dass ich das Match so gut zu Ende bringen konnte“, sagte Barthel nach dem Duell mit der 19-jährigen Steiner. Der Center Court, er war bereits in dieser Partie gut gefüllt. Doch die Tribüne wurde im Laufe des Abends noch voller, denn: Shootingstar Justin Engel, gerade einmal 18 Jahre alt, bekam es im Match des Tages mit Routinier Cedrik-Marcel Stebe (ATP 435) zu tun. Der „Altmeister“ gewann ab 0:1 fünf Spiele in Folge, blieb auch in brenzligen Situationen besonnen und holte sich den ersten Satz – 6:2. Dann allerdings gelang es dem Youngster, mehr Druck zu entfachen und Stebe bei dessen Aufschlagspielen gehörig unter Druck zu setzen. Der Linkshänder wehrte zahlreiche Breakchancen ab, zog immer wieder den Kopf aus der Schlinge, bis Engel beim Stand von 4:3 zuschlug und wenig später den Entscheidungssatz erzwang – 6:3.
Stebe und Engel treiben den Thriller auf die Spitze
Der wurde zum Krimi. Beide Akteure ließen bei ihren Aufschlagspielen nicht viel anbrennen, Engel musste lediglich beim Stand von 5:6 einige Male über Einstand gehen, dabei aber keinen Matchball abwehren. Die Partie bekam, was sie verdiente: einen Tiebreak im dritten Durchgang. Der Youngster zog hier früh davon und brachte die Führung ins Ziel (7:3). Als Schlüssel machte der 18-Jährige nach der Partie seinen Aufschlag aus. „Der hat mich bei wichtigen Punkten gerettet und mir auch zu Beginn der Spiele geholfen, damit bei einem 15:0 schon mal ein bisschen der Druck weg war“, unterstrich Engel und resümierte zufrieden. „Ich bin schwer ins Match gekommen, mein Gegner ist Linkshänder und spielt viele Winkel. Zum Glück habe ich es noch geschafft, reinzufinden.“
Der Hamburg Ladies & Gents Cup biegt langsam, aber sicher in die heiße Phase ein: Am Freitag steigen ab 11 Uhr sowohl bei den Herren als auch bei den Damen alle Viertelfinalpartien.
Spitzentennis zum Nulltarif
Unterstützt wird das Turnier erneut von der Hansestadt Hamburg (Active City), dem Deutschen Tennis Bund (DTB), der Regionalliga Nordost und den Tennisverbänden Hamburg und Schleswig-Holstein.
Der Eintritt ist an allen Tagen frei.
Foto: Witters
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