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28.10.2025
Cedrik-Marcel Stebe: Das erste Zwischenziel beim neuerlichen Comeback ist erreicht
 
Januar 2023: Cedrik-Marcel Stebe verliert beim Challenger in Teneriffa in unter einer Stunde gegen den Österreicher Filip Misolic mit 1:6 1:6, ist zu dieser Zeit schon von großen Schulterproblemen geplagt. Erst zwei Jahre später kehrt der Linkshänder auf die Tour zurück, er will wieder um Siege und Weltranglistenpunkte kämpfen – und auch beim Hamburg Ladies & Gents Cup ist der heute 35-Jährige zu Gast gewesen.
Zu Beginn des Jahres hatte Stebe keine Weltranglistenposition mehr vorzuweisen, darf aber noch bis Ende des Jahres auf ein Protected Ranking von 320 zurückgreifen. Damit sollen langzeitverletzte Akteure die Möglichkeit bekommen, auf dem Level ihrer früheren Position wieder den Einstieg auf die Tour zu schaffen.
Cedrik-Marcel Stebe hat schon Erfahrungen mit dem Protected Ranking
Für Stebe ist es (leider) nicht das erste Mal, dass er nach langen Auszeiten aus verschiedensten Gründen wieder bei Null beginnen muss. Ganz im Gegenteil: Für den gebürtigen Baden-Württemberger ist es bereits Comeback-Versuch Nummer vier! Er gestaltet seinen Turnierplan ganz bewusst. „Ich habe schon Erfahrungen, was das angeht. Es ist wirklich schwierig. Man muss sehr stark selektieren, hat zwölf Turniere frei, wenn man über ein Jahr raus ist“, betont der frühere Davis-Cup-Spieler.
„Ich habe mir die Grand-Slam-Quali-Wochen rausgesucht, um zu spielen. Das war eine Taktik“, verrät Stebe, da in dieser Zeit viele potenzielle Challenger-Spieler versuchen, sich für die Majors zu qualifizieren. Und Stebes Plan ging auf: In eben einer solchen Woche gewann er die Schwaben Open in Augsburg und machte einen deutlichen Sprung in der Weltrangliste.
Seit Ende August kamen inklusive Hamburg aber nur drei Turniere hinzu. „Ich hätte den Schwung aus Augsburg gern mehr mitgenommen. Wenn ich meinem Körper aber nicht die Zeit zum Regenerieren gebe, kann das in Form einer Verletzung auch nach hinten losgehen. Deswegen habe ich bewusst Tempo rausgenommen, mehr trainiert und mal ein paar Tage abgeschaltet, um auch mental frisch zu bleiben“, gibt der Wahl-Österreicher einen Einblick in seinen Alltag.
Im nächsten Jahr sollen es mehr Turnierteilnahmen werden
Bisher steht Stebe bei 14 Turnieren im Jahr 2025. „Das ist sehr wenig, andere spielen das in einer halben Saison“, weiß der Linkshänder. „Ich habe das die vorherigen Male, als ich lange raus war, aber auch so gemacht, relativ langsam wieder anzufangen.“ Im kommenden Jahr möchte der sympathische Deutsche wieder bei mindestens 20 Events aufschlagen.
Unzufrieden mit den vergangenen Monaten ist Stebe keinesfalls. „Die waren gut. Ich bin am Anfang des Jahres ein bisschen gestruggelt, was nach zwei Jahren Pause auch normal ist. Es ist nicht einfach, zurückzukommen, man muss Matchpraxis sammeln“, unterstreicht er. „Ich habe meine Hoffnung in den Sommer gesetzt, das hat auch gefruchtet, wie ich es mir vorgestellt hatte.“ Kurz vor seinem Triumph in Augsburg hatte er bei einem Challenger in Cordenons (Italien) bereits das Halbfinale erreicht. Dazu kommt der Turniersieg bei den Kamen Open Ende Juni (M15).
In Hamburg zeigte er gleich zwei Youngstern, dass noch mit ihm zu rechnen ist. Stebe schlug zum Auftakt Niels McDonald, den French-Open-Sieger der Junioren, war in den wichtigen Momenten voll da (6:4 6:4). Auch Shootingstar Justin Engel hatte Stebe am Rande einer Niederlage, musste sich dem späteren Turniersieger nach einem Match auf des Messers Schneide ganz knapp beugen (6:2 3:6 6:7).
Über die USA will Stebe noch 2025 in die Top 400
Und das Jahr ist noch nicht beendet für die aktuelle Nummer 426 der Welt. Zwei oder drei Turniere in den USA stehen noch an. „Mit dem Protected Ranking, das ich hatte, ist es mittlerweile schwierig, in die Challenger-Felder zu kommen. Man muss da selektieren, aber ich glaube, das habe ich ganz gut hinbekommen. Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden“, sagt Stebe.
Ein Ziel hat er sich für den Rest des Jahres noch gesteckt: Es soll in die Top 400 gehen. „Ich hoffe, dass ich das Jahr gut abschließen kann und eine drei im Ranking vorne steht. Es war mehr oder weniger das Ziel, um Platz 400 zu stehen und im nächsten Jahr weiterzumachen. Das habe ich schon mal erreicht“, betont der Comebacker.
Im Jahr 2026 soll es dann weiter nach oben gehen – für einen Spieler, der es auch aufgrund seiner Geschichte mehr als verdient hätte…
Foto: Witters
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